Auszug
eines Journalisten - Berichts:
Bichelsee, Sitzberg,
Schmidrüti, Hinterschmidrüti – die hügelige
Gegend zwischen dem Tösstal und dem Hinterthurgau liegt in
einer dicken Nebelsuppe. Die Fahrbahn ist teilweise schneebedeckt,
die Kurven sind eisig, und der Splitt aus den Spuren gerutscht.
Fremde könnten sich im tauben Nebel schnell verfahren, es
dauert ewig, bis endlich das Restaurant «Freihof»,
die Post und dann das Schild der Figu auftaucht.
Silvano Lehmann, für Haus, Hof und Umgebung zuständig,
lädt gleich zu einer Tasse Tee in die Küche ein. Es
ist warm, aus dem Transistor tönen deutsche Schlager, auf
dem Tisch liegen frische Früchte aus der ganzen Welt. So
leben also die Menschen, die schon Ufos gesehen haben, die einige
Ausserirdische mit Namen kennen und ab und zu mit ihnen kommunizieren.
«Was haben Sie denn erwartet, fehlen uns die Antennen?»
fragt Lehmann. Seit 25 Jahren ist der gebürtige Berner bereits
hier oben zu Hause, hat mitgeholfen die beiden Häuser zu
renovieren, Wiese, Wald und Hof zu betreuen und aus dem kargen
Landwirtschaftsbetrieb das Beste herauszuholen. Anfangs hielten
sie noch zwei Kühe, machten selber Käse und Butter.
Heute arbeiten sie im Winter im Wald, im Sommer pflegen sie den
grossen Gemüsegarten. In den beiden Häusern wohnen insgesamt
14 Personen in zwei abgetrennten Wohnungen und in verschiedenen
Einzelzimmern.
Gekocht wird am Abend gemeinsam, tagsüber sind die meisten
an ihren Arbeitsstellen als Sachbearbeiter, Sozialpädagogen,
Mechaniker, Sekretärin oder Chauffeur. Es gibt eine Hausordnung,
jeder bezahlt seinen Anteil für Kost und Logis, ansonsten
leben die Mitglieder alle autonom. Die Interessengemeinschaft
hat im Moment 36 Mitglieder, die meisten wohnen im Raum Winterthur,
Tösstal, 14 im Zentrum selber und rund ein Dutzend im Hinterthurgau.
Ufos bald
auch über Fischingen?
«Ist die Figu eine Sekte und Billy Meier der Guru? –
«Diese Frage wird uns immer gestellt», entgegnet das
langjährige Mitglied. Die Gemeinschaft betrachte sich weder
als Sekte, noch betreibe sie Scharlatanerie oder bezeichne ihre
Mitglieder als Esoteriker: «Wir bekennen uns zu keiner Religion
und glauben an nichts, das wir nicht mit eigenen Augen gesehen
haben.» Wichtig sei, dass die Menschen selber nach dem eigenen
Sinn des Lebens fragten, diesen suchten und fänden. Man solle
nicht irgendwelchen Dingen Glauben schenken, sondern stets die
grundsätzliche Wahrheit suchen, die nur in sich selbst zu
finden sei, wenn man alles durchforsche und überdenke, Vernunft,
Verstand und Logik walten lasse. Dies – so Lehmann –
sei nur ein ganz kleiner Ausschnitt der Grundregeln, die in der
Figu gelten.
Und die Rolle von Billy Meier, der diverse Bücher geschrieben
hat und behauptet, mit den Ausserirdischen Kontakt zu pflegen,
und dies immer wieder mit Bildern von Ufos (Unidentified Flying
Objects) zu dokumentieren versucht? – Silvano Lehmann: «Eduard
Albert Meier, genannt Billy, ist 1937 in Bülach geboren und
hat bereits mit fünf Jahren, zusammen mit seinem Vater erstmals
ein Ufo in Form einer riesigen, silbernen ‹Scheibe›
gesichtet. Kurz darauf fand die erste telepathische Kontaktaufnahme
durch einen Ausserirdischen statt, und später die erste Exkursion
mit einem ausserirdischen Fluggerät, das von Sfath pilotiert
wurde.» Lehmann erzählt begeistert, holt drei dicke
Fotoalben und beginnt zu blättern. Ufos über der Sädelegg,
über Schmidrüti, bei Hinwil, tagsüber in verschiedenen
Formen, nachts hell erleuchtet und meist fotografisch auf recht
hohem Niveau.
Sichtungen
nicht mehr fotografiert
Plötzlich geht die Türe auf, in der Küche steht
Billy Meier. Langer weisser Bart, dicke grosse Hornbrille. «Hat
die Journalistin auch noch Fragen an mich?» Eigentlich will
er vor der Presse nichts mehr sagen. Allzu oft sei er falsch verstanden
worden, habe kein Vertrauen mehr und immer mal wieder einen Prozess
am Hals. Seit die Technologie so weit fortgeschritten sei, verzichte
er auch darauf, Fotos von Sichtungen zu machen. Denn die Bilder
liessen sich heute so leicht manipulieren, dass er bereits seit
vielen Jahren nicht mehr fotografiere.
Meier: «Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet, lernte damals
als Jüngling Sandstrahler und habe seither auf der ganzen
Welt in mindestens 352 Berufen gearbeitet. Seit ich 1965 bei einem
Busunfall in der Türkei den linken Arm verlor, kriege ich
eine Rente, von der ich heute lebe.»
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