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Das angeblich grösste Rolls Royce Museum
der Welt ist in Dornbirn (A) zu finden. Gut beschildert führt
die Strasse immer weiter einem Fluss entlang. Vorbei an der
Karren Seilbahn, bis es fast nicht mehr weiter geht.
Bei diesem heissen Wetter ist das Museum menschenleer. Auch
der Tea Room im 2. OG wird heute wohl nicht genutzt. Das Museum
hat stolze Preise, so wie man sich das beim Namen Rolls Royce
gewohnt ist. 8 Euro fallen pro Kopf an. Für's Fotografieren
fallen horrende 20 Euro an. Das will ich meinem Geldbeutel
nicht antun... |
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Das Museum zeigt Rolls aus der so genannten
Vorkriegszeit. Bedeutet 1907 bis etwa 1939. Genauer sind dies
die Modelle Silver Ghost, Phantom I bis III und Wraith. Zudem
werden hier auch alte Wagen restauriert. Denn teils sind sie
in einem sehr schlechten Zustand.
Der Rolls-Royce Silver Ghost ist ein überlegenes Beispiel
für das Beste, was britische Ingenieurskunst zu konstruieren
vermochte. Sorgfältigste Beachtung selbst scheinbar nebensächlicher
Details resultierte in einer so überragenden Qualität,
dass dem Wagen völlig zu Recht die Beurteilung gegeben
worden ist "das beste Auto der Welt" zu sein. Der
erste öffentliche Auftritt des damals noch 40/50 H.P.
genannten Modells fand statt anlässlich der Olympia
Motor Show in London im November 1906 und erste Auslieferungen
erfolgten ab April 1907. |
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Mit der Vorstellung des Rolls-Royce New Phantom
im Mai 1925 wurde deutlich, dass Rolls-Royce alle Erfahrungen
aus der sich über einen Zeitraum von 18 Jahren erstreckenden
Produktion des Rolls-Royce Silver Ghost in gekonnter Weise
mit neuen Erkenntnissen verband. Der Rolls-Royce New Phantom,
der später nahezu durchweg als Phantom I gelistet wurde,
hatte einen völlig neuen Motor mit obenliegenden Ventilen,
angeordnet in einem abnehmbaren Zylinderkopf. Bei einem Hubraum
von 7.668 ccm stand soviel Drehmoment schon bei niedrigen
Drehzahlen an, dass die Kraft reichte, um nahezu ausschliesslich
den 4. Gang als Fahrstufe zu wählen.
Der Rolls-Royce Phantom II war der letzte der grossen
Sechszylinderwagen, deren Entwicklung von der ersten Entwurfs-Skizze
bis zur Fertigstellung vollständig unter der Kontrolle
von F. Henry Royce selbst stand. Mit radikalen Veränderungen
im Design gegenüber dem Vorgängermodell Phantom
I führte der neue Wagen die Firma in das nächste
Jahrzehnt. Als der Rolls-Royce Phantom II im Jahr 1929 vorgestellt
wurde, beeindruckte er, weil er sowohl hinsichtlich der exzellenten
Konstruktion wie auch durch Nutzung modernster Fertigungstechniken
in jeder Beziehung selbst dem Silver Ghost überlegen
war. |
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Rolls-Royce stellte mit Phantom III das erste
- und bis zum Erscheinen des Silver Seraph in 1998 auch einzige
- mit V12-Motor ausgestattete Modell zum Ausklang des Jahres
1935 vor. Die seidenweich laufende Maschine ermöglichte
dem Automobil ungewöhnliche Beschleunigungswerte und
erlaubte die Nutzung des höchsten Gangs bei nahezu allen
Fahrbedingungen. Obwohl der Hersteller über sehr eingehende
Kenntnisse bezüglich V12-Motoren verfügte aus jahrelanger
Entwicklung von Flugmotoren dieser Konfiguration, hatte man
sich viel Zeit genommen, bevor die Entscheidung fiel, solch
eine Kraftquelle für den Einbau in einem Auto vorzusehen.
Die in V-Form angeordneten 12 Zylinder wiesen ein Gesamtvolumen
von 7.338 ccm auf. |
Ganz ohne Zweifel hatte nunmehr die Variante
des "kleinen" Rolls-Royce in technischer Hinsicht
gleichgezogen mit dem, was den hochentwickelten Rolls-Royce
Phantom III auszeichnete. Aber nach Fertigstellung von nur
491 Exemplaren setzte der Kriegsbeginn 1939 einen Schlusspunkt.
Deshalb entging dem Rolls-Royce Wraith die Chance, sich als
Erfolgsmodell in den Annalen der Firmengeschichte zu verewigen.
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Der Silver Sheraph wurde von 1998 bis 2002 gebaut.
Angetrieben wird er von einem 12 Zylinder 5,4L Motor |
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Phantom heisst das jüngste Mitglied der
Familie. Bezüglich Namenswahl war man kein Risiko eingegangen
- denn seit dem "New Phantom" (später Phantom
I) von 1925 gab es diese Modellbezeichnung im Hause Rolls-Royce.
In gleicher Weise war die Namenswahl treffend, weil der Debütant
wegen seiner Abmessungen gewiss Anschluss hielt an die "grossen"
Rolls-Royce Phantom der Vergangenheit.
Als Antriebsaggregat fand ein neu entwickelter 12 Zylindermotor
mit 6.749 ccm Verwendung. Mit vier Ventilen pro Zylinder bestückt,
brachte es das Leichtmetall-Triebwerk auf 460 PS. Allerdings
musste dazu - weil ohne Turbolader - bis in Bereiche von deutlich
mehr als 5.000 U/min hochgedreht werden. |
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Eine absolute Rarität ist der Rolls Royce
100EX. Leider ist er nur ein Experimental Fahrzeug und wird
nie in Serie gebaut. Ich könnte jedoch wetten, dass ihn
jeder Scheich sofort bestellen würde...
Die Proportionen des 100EX sind für ein reales Auto
derart überzeichnet, dass man sich unwillkürlich
die Augen reibt. Ein äusseres Detail weist bereits
auf monströse Technik unter der Alu-Haube hin. Denn die
Motorhaube ist für einen Acht- oder Zwölfzylinder-Motor
doch etwas lang. Tatsächlich ruht hier ein 16-Zylinder
mit 9 Liter Hubraum. Der Saugmotor dürfte eine Leistung
von weit über 600 PS bereitstellen - in Goodwood schweigt
man sich in altbekannter Manier darüber aus.
Da der Motor seine Leistung ohne Turbolader oder Kompressor
aus den Tiefen des Hubraums schöpft, gibt er seine Leistung
sehr gleichmässig ab.... |